Lange schon im Auge gehabt, sollte es Ende August nun auch mal ins Gorgonia Beach Resort gehen. Die Wahl fiel letztendlich zwischen dem Shams Alam Resort und dem Gorgonia, aber da wir diesmal einen Familienurlaub zu siebt machten, entschieden wir uns dann für das Gorgonia, da dies das größere Hotel war und vermutlich allen etwas mehr gerecht werden würde.
Somit sollte es dann am 28.08. morgens um 07:05 Uhr von Düsseldorf aus los gehen.
Am Flughafen angekommen, ploppte allerdings aufeinmal eine Benachrichtigung auf dem Handy auf, dass sich eine Änderung der Flugdaten ergeben hätte. Wir schauten nach und trauten unseren Augen nicht: da stand doch tatsächlich, dass sich unser Flug von 07:05 auf 16:00 Uhr verspäten sollte?!
Wir hofften zunächst, dass dies nur ein Versehen wäre, aber kurze Zeit später dann die bittere Erkenntnis: die Anzeigetafeln im Flughafen stellten sich auf dieselben Angaben um…
Am Condor Schalter teilte man uns dann mit, es gäbe einen technischen Defekt und man müsse eine Ersatzmaschine organisieren.
Einzig der Gedanke an unseren Entschädigungsanspruch aufgrund der Flugverspätung verhinderte in diesem Moment, dass unsere Gesichtszüge völlig entgleisten…
Nun hieß es also 9 Stunden auf dem Flughafen zu überbrücken – was für ein Start…
Nunja, wir ließen uns alles schriftlich bestätigen, fotografierten die Anzeigetafeln und erhielten von Condor auch Guthabenkarten, um auf dem Flughafen die Wartezeit zumindest mit kostenlosem Essen und Getränken überbrücken zu können.
Aber wie schlägt man die lange Zeit tot?! Wir entschieden uns, mit der S-Bahn in die Düsseldorfer City zu fahren, dort in Ruhe zu frühstücken und noch etwas Zeit am Rhein und auf der Kö zu verbringen. Zum Glück war wenigstens das Wetter gut.
Nach einigen Stunden fuhren wir wieder zurück zum Flughafen, schauten uns noch in einigen Shops um, waren ausgiebig Mittagessen und dann ging es tatsächlich auch langsam in Richtung Boarding.
Um 16:30 Uhr hob der Flieger dann auch endlich ab.
Am Flughafen Marsa Alam wollten wir uns dann am Bankschalter wie gewohnt das Visum holen, jedoch hatte der gute Herr vom Bankschalter plötzlich keine Visa mehr und musste erstmal Nachschub besorgen. Nach längerer Wartezeit kam er zwar mit den Visa zurück, hatte aber seltsamer Weise kein Wechselgeld in Ägyptische Pfund mehr, welches wir dort eigentlich für Trinkgeld etc. eintauschen wollten. Alles etwas chaotisch…
Aber zumindest klappte mit der SIM-Card, die wir im Voraus schon bei Bishoo bestellt hatten alles und wir konnten sie wie vereinbart direkt am Flughafen abholen.
Im Hotel angekommen, war es natürlich schon Mitten in der Nacht. Der Checkin verlief reibungslos und auch unsere Zimmerwünsche wurden berücksichtigt. Wir wurden mit einem Golfwagen zu unseren Zimmern gefahren und sogar Abendessen konnten wir noch, obwohl ja eigentlich schon längst alles geschlossen hatte.
Die Zimmer waren sehr groß und recht modern gehalten. Das Bett war auch sehr bequem. Wir waren im Seahorse 13 und 14 untergebracht und hatten einen wunderbaren Meer- und Poolblick. Nachts war alles schön ruhig, sodass wir auch mal bei offener Balkontür schlafen konnten. Die Sauberkeit war sehr gut, Handtuchfiguren suchte man hier allerdings in den 12 Tagen vergeblich.
Die Gartenanlage möchte ich ganz besonders hervorheben, die war wirklich ein Traum! Es wurde ständig an den Hecken gewerkelt. Ob nun Bögen oder ganz tolle Figuren, die Gärtner haben so manche Kunstwerke hergestellt! Was diese Mitarbeiter täglich leisten, Hut ab!
Und ganz nebenbei, sie waren auch diejenigen, die sich mit Abstand am meisten über Trinkgeld gefreut haben. So überraschte und strahlende Gesichter, da gibt man umso lieber etwas!
Der Pool war riesig und auf jeden Fall ein toller Blickfang! Die eine Seite war ständig von Möwen belagert, aber das ist halt die Natur. Hat uns jetzt nicht so extrem gestört. Bis ca. 09:00 hatte man immer gute Chancen auf einen schönen Platz am Pool, danach war es schon ein wenig Glücksache.
Eine Poolbar war auch vorhanden, hier können wir den Moccachino sehr empfehlen.
An den ersten Tagen gab es leider nur Bier aus Flaschen, welches ziemlich warm war. Nach ungefähr 3 Tagen gab es dann aber auch endlich leckeres kühles Bier, direkt aus der Zapfanlage.
Der Strand war so ganz schön und es waren auch bis ca. 11 Uhr ausreichend freie Liegen vorhanden. Allerdings war der Einstieg ins Meer recht steinig. Es gab mehrere Riffeingänge, welche mit Fahnen gekennzeichnet waren, aber der Weg ins Wasser war trotzdem immer eine Herausforderung und es sind nicht wenig Leute ausgerutscht und gestürzt. Das Innenriff ist weiter hinten noch ganz schön, im vorderen Bereich allerdings wie so oft schon relativ tot. Es wird zwar von den Strandboys vehement darauf geachtet, dass keiner übers Riff läuft, aber überall können sie ihre Augen natürlich leider auch nicht haben.
Ganz links gibt es eine Seegraswiese, wo auch häufig Schildkröten anzutreffen waren. Und auch sonst gab es hier nahezu immer etwas Spannendes zu entdecken.
Leider konnten wir wetterbedingt nur die ersten 4 Tage gut im Innenriff schnorcheln, danach war das Wasser dermaßen aufgewühlt, dass man kaum noch etwas sehen konnte.
Ansonsten hat das Gorgonia aber auch noch ein atemberaubendes Außenriff, wo man in vollen Zügen die wunderbare, noch sehr intakte Unterwasserwelt genießen konnte.
Die letzten Tage wehte leider am Außenriff ganztags die rote Fahne, weil es einfach zu windig war. Einen Tag hatten wir sogar einen richtigen Sandsturm.
Kommen wir zum Essen:
Das Essen im Hauptrestaurant war jetzt zwar kein kulinarisches Highlight, aber für Ägypten schon recht gut. Man hat eigentlich immer etwas gefunden, was schmeckte. Die Speisen waren allerdings nicht immer warm, sodass wir an einem Tag leider schon recht kaltes Essen auf dem Teller hatten. Und was ich komisch fand, es gab zwar eine gute Salatauswahl, auch zum selbst zusammenstellen, aber es war nie einfacher grüner Salat oder Rucola oder irgendwas in der Art als Grundlage vorhanden. Auch die Obstauswahl fand ich ehrlich gesagt etwas mager, das habe ich in anderen Hotels schon wesentlich besser erlebt. Die Auswahl an Küchlein und anderen Süßspeisen zum Nachtisch war hingegen sehr vielfältig. Wer sowas also gerne mag, kommt hier wahrscheinlich voll auf seine Kosten.
Die Deko muss ich allerdings wirklich loben! Was die Köche teilweise aus Melonen, Kartoffeln und Co. für Figuren gezaubert haben, war ein Phänomen!
In den ersten Tagen saßen wir im Restaurant auf der Außenterrasse an der rechten Seite. Hier waren wir, um es noch freundlich auszudrücken, doch sehr verwundert vom (eigentlich nicht vorhandenen) Service. Wir haben Getränke bestellt und es dauerte erstmal eine halbe Ewigkeit, bis wir zumindest den Wein überhaupt erhielten. Die restlichen Getränke hatte der Kellner vergessen. Also wieder gewartet, dann kam er wieder und hielt eine 1,5 Liter PET Flasche in der Hand. Diejenigen vor denen schon ein sauberes Glas stand, haben davon etwas bekommen, die anderen nicht, mit dem Hinweis wo denn wohl unser Glas wäre… Sorry, aber für ausreichend vorhandene Gläser zu sorgen, ist eigentlich nicht die Aufgabe der Gäste…
Als wir dann erklärt haben, dass wir ja noch gar kein Glas hatten, ging er also wieder los und kam erneut nach einer halben Ewigkeit tatsächlich auch mal mit den fehlenden Gläsern wieder zurück, sodass dann endlich alle etwas zu trinken hatten. Es gab aber auch nur ein Getränk für jeden, danach wurde man komplett ignoriert… Ich bin dann in meiner Verzweiflung direkt zur Theke und habe gefragt, ob ich eben auf unsere Getränke warten kann, dann nehme ich sie selbst mit, wäre ja auch kein Problem. Das war aber auch nicht erwünscht. Also wieder warten… Ganz ehrlich: Ich habe in noch keinem ägyptischen Hotel einen so schlechten Service im Restaurant erlebt! Und auch dass die Kellner mit 1,5 Liter PET Flaschen an den Tisch kommen, um dann das Glas aufzufüllen, fand ich sehr befremdlich für ein 4,5 Sterne Hotel… Weiß auch ehrlich gesagt nicht, was das mit Umweltschutz zu tun hat, so viele PET Flaschen wie da jeden Tag leer gemacht wurden, wobei sich doch gerade das Gorgonia für den Umweltschutz stark macht.
Naja, da wir uns das nach 2 Tagen nicht noch weiter antun wollten, wechselten wir dann ins Restaurant. Hier muss ich sagen, lief es mit dem Service etwas besser. Es wurde zwar nach wie vor mit PET Flaschen rum gegangen, aber zumindest waren die Kellner hier etwas aufmerksamer.
Es wurde immer schon ca. 10 Minuten vor Ende der Essenszeit damit begonnen, das Buffet langsam abzubauen, wodurch im Restaurant kurzfristig ein ziemlich starker Lärmpegel entstand.
Beim Frühstück hätte ich mir noch gewünscht, dass man den Kaffee direkt am Tisch serviert bekommt. Sich den Kaffee selbst zu holen, war zwar auch kein Beinbruch, aber von einem Hotel in dieser Sterne-Kategorie kann man einen solchen Service eigentlich schon erwarten…
Positiv waren jedoch unsere Besuche in den beiden A-La-Carte Restaurants La Vela und der Pizzeria. Hier war der Service super und auch das Essen wirklich top! Die Pizzeria war dabei unser Favorit: Selten so eine leckere Pizza gegessen und die Vorspeisen waren auch allesamt sehr gut!
Und ganz besonders gefreut haben wir uns auch immer auf unseren abendlichen Besuch in der Garden-Bar, wo man den Tag nochmal gemütlich ausklingen lassen konnte. Für ein besonderes Erlebnis unbedingt mal den Tequila BumBum ausprobieren! Aber Achtung, fiese Wirkung! Hier muss man echt aufpassen, dass man am Ende des feuchtfröhlichen Abends nicht den süßen Wüstenfuchs doppelt sieht! 😀
Hier gilt ein ganz besonderes Dankeschön unserem absoluten Lieblings-Kellner Alaa Gamal alias Speedy. Vom Service wirklich einsame Spitze (könnten die Mitarbeiter vom Außenbereich des Restaurants sich echt mal was von abgucken) und er hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager. Ich sage nur: „Isch denke niescht“. Er erzählte uns unter anderem, dass er nun schon 7 Jahre im Gorgonia arbeitet. Super, dass hier gute Arbeit scheinbar auch mit einer langjährigen Anstellung belohnt wird und das Personal nicht ständig wechselt.
Das Personal an der Beach- und Poolbar, an der Speedy auch häufig anzutreffen war, war übrigens auch rundum sehr gut.
Animation war auch vorhanden und bis auf einen etwas überengagierten Animateur mit einer sehr nervigen Stimme auch nicht zu aufdringlich. Man konnte Volleyball spielen, Wassergymnastik, Boccia – langweilen musste sich somit niemand. Es wurde auch mehrmals täglich ein Clubtanz von den Animateuren aufgeführt, der durchaus Ohrwurm-Potenzial hatte. Das Hotel beschäftigt ebenfalls eine Biologin, bei der man u.a. Touren rund um die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks Wadi El Gemal, in dem sich das Gorgonia Beach befindet, buchen konnte.
Mit Bettina Nopper gibt es nun auch eine Deutsche Gästebetreuerin im Gorgonia, die sehr nett und kompetent ist. Also wenn es irgendwelche Fragen oder Probleme gibt zögert nicht, Euch an Bettina zu wenden, sie hilft Euch immer gerne weiter!
Seit einiger Zeit gibt es auch wieder die Möglichkeit, Quad-Touren im Hotel zu buchen. Wir haben eine Sonnenuntergangstour durch die Wüste gebucht, mit einem Zwischenstopp bei den Beduinen. Als wir irgendwann eine Pause machten, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, war dieser zwar schon fast vorbei, aber es war trotzdem eine ganz nette Abwechslung und der Karkadeh (Hibiskus-Tee) bei der Beduinen Familie war sehr lecker.
Einen Schnorchel-Ausflug nach Sharm El Luli über die Tauchschule im Nachbarhotel Shams Alam haben wir auch noch gebucht und auch einen Schnuppertag im Shams Alam.
Den Bericht hierzu könnt ihr hier im extra Beitrag zum Shams Alam Resort nachlesen.
Die hoteleigene Klinik mussten zwei von uns leider aufgrund einer Gehörgangs-Entzündung und einer Beinverletzung in der letzten Urlaubswoche auch in Anspruch nehmen, sodass ich auch darüber ein kurzes Statement abgeben kann. Eine Auslands-Reisekrankenversicherung ist auf jeden Fall empfehlenswert, denn der Besuch in der Hotel-Klinik ist sehr teuer. Für die Ohren- und Bein-Behandlung kamen somit schnell Kosten von über 1.000 Euro zusammen. Diese muss man zwar erstmal auslegen, bekommt sie dann aber umgehend von der Reisekrankenversicherung erstattet.
Da irgendwie jeder Patient erstmal 2-3 Spritzen bekommt und dann noch irgendwelche Tabletten, waren wir zunächst etwas skeptisch und haben die Tabletten vor der Einnahme auch erst nochmal gegoogelt. Schien aber alles plausibel zu sein und die Behandlung schlug dann auch an. Die weiterbehandelnden Ärzte in Deutschland haben auch nochmal bestätigt, dass die Kollegen in Ägypten die Behandlung korrekt durchgeführt haben. Also alles ok.
Um dem Fluch des Pharaos bei Bedarf schnell entgegenwirken zu können, sollte man übrigens Pentofuryl für Ägypten-Aufenthalte immer in der Reiseapotheke mitführen. Kosten in Deutschland 9 Euro, sind apothekenpflichtig und haben den selben Wirkstoff wie Antinal, welches vor Ort in der Klinik 35 Euro pro Packung kostete.
Es gibt auch eine Shop-Meile mit einigen schönen Shops im Hotel, wo jedoch niemand Ägyptische Pfund annehmen wollte. Finde ich schon sehr kurios, dass die Händler sich weigern, ihre eigene Landeswährung anzunehmen und habe ich so extrem auch noch nie erlebt…
Also es gibt im Hotel zwar einen ATM (EC-Automaten) der auch ägyptische Pfund ausgibt, aber was nützt einem das, wenn diese dann niemand annehmen will, sodass man sich davon nichts kaufen kann? Vieles kann man zum Glück per Kreditkarte zahlen, ansonsten hätten wir echt ein Problem gehabt.
Normalerweise rate ich immer dazu, gerade für Trinkgeld ein wenig in Landeswährung mitzunehmen, damit die Angestellten z.B. nicht immer die Touristen fragen müssen, ob sie einen Berg von Euro-Münzen in Scheine wechseln können. Aber da wir ja am Flughafen kein Wechselgeld bekommen haben und der ATM nur große Scheine in Pfund ausspuckte, mussten wir in diesem Fall leider auch Euro-Münzen geben.
Nun neigte sich der Urlaub auch schon dem Ende entgegen und wir bekamen etwas Bauchschmerzen, weil der Rückflug mit Small Planet gehen sollte und man diesbezüglich ja in den vergangenen Wochen viele Horror-Nachrichten bezüglich extremer Verspätungen hörte. Nochmal sowas wie auf dem Hinflug wollten wir nun eigentlich nicht erleben… Aber diese Sorgen waren zum Glück unbegründet: Unser Flug mit Small Planet hob auf die Minute pünktlich ab, die Crew war freundlich und die Maschine machte auch einen guten Eindruck.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten war es ein schöner Urlaub und von der Erstattung unseres verspäteten Hinflugs mit Condor lässt sich direkt wieder der nächste Urlaub finanzieren. 🙂
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